Weltweite Krisen in Umwelt und Gesellschaft sind kein Zufall, sie offenbaren, wie wir mit uns und dem Planeten umgehen, auf dem wir leben. Wir müssen uns den Regeln bewusst werden, nach denen wir unser Wirtschaftssystem aufgebaut haben. Erst wenn wir sie erkennen, können wir sie auch verändern und unsere Freiheit zurückgewinnen.
Maja Göpel warnt davor, genauso weiterzumachen wie bisher. Ihr Buch „Unsere Welt Neu Denken“ veranschaulicht die Scheinrealität, die wir uns errichtet haben und die es zu hinterfragen und umzudenken gilt. Es gibt Hebel, mit deren Hilfe man proaktiv eine bessere Zukunft – eine neue Realität – gestalten kann. Die Politökonomin und Gesellschaftswissenschaftlerin ermutigt die Leser:innen in ihrem Buch, diese Hebel zu erkunden. Die Zukunft ist in vielen Teilen das Ergebnis unserer Entscheidungen.
Wir Menschen haben ein verkehrtes Verhältnis zur Natur. In unserem menschlichen Wirtschaften unterwirft der Mensch die natürlichen Systeme seinem Bedarf, reduziert ihre Vielfalt, macht sie verletzlicher und braucht einen immer größeren Aufwand, um sie zu stabilisieren. Menschliche Systeme sind nicht nachhaltig und müssen notgedrungen zusammenbrechen, wenn wir nicht lernen, sie umzubauen.
Technologischer Fortschritt gilt als sichtbarstes Zeichen menschlicher Fortentwicklung. Um in der neuen Realität gut zusammenleben zu können müssen wir auch unsere Vorstellung von Fortschritt ändern, sonst verschieben wir die Probleme einfach weiter in die Zukunft.
Unser Konsumverhalten im reichen Westen ist nur durch die Externalisierung der Kosten möglich. Es macht uns auch nicht glücklich, Besitz und Status als Marker für unseren Selbstwert zu setzen. Die Versöhnung von sozialen und ökologischen Zielen sollte dabei im Zentrum stehen.
Gerechtigkeit ist der Schlüssel für eine nachhaltige Wirtschaftsweise, wenn sie global funktionieren soll. Nur so kann man verhindern, dass die Ökologische Frage gegen die soziale ausgespielt wird. Beide gehören zusammen und lassen sich nur miteinander lösen.
Während der Menschheit lange sehr viel Planet für wenig Mensch gegenüberstand, gibt es heute für immer mehr Menschen immer weniger Planet. Will die Menschheit nicht ihren eigenen Zusammenbruch herbeiführen, muss sie lernen, in einer vollen Welt zu wirtschaften, auf einem einzigen Planeten, mit begrenzten Ressourcen.
Das ist die neue Realität.
von Helena Kehl B.A
entstanden in Kooperation mit: