ist Theologe und Philosoph, ist am Hospitalhof und in den Innenstadtkirchen tätig. Ebenso engagiert er sich bei der Psychologischen Beratungsstelle und befasst sich in in seiner Freizeit, mit der Stadtentwicklung. In seinem Vortrag, am 26.4 nimmt er Bezug zu seiner Arbeit und der philosophischen Begründung hermeneutischer Fragen. Dabei setzt er sich mit dem terrestrischen Manifest Latours auseinander und bezieht sich auf das Gaia Konzept, um universelle Antworten auf diverse Fragen unserer Zeit zu erhalten. Um die Komplexität verschiedener Zusammenhänge fassen zu können, plädiert er für eine Berücksichtigung der Abhängigkeiten von Frage und Antwort im wissenschaftlichen Kontext.
Prof. em. Dr. Dieter Volkmann ist Biologe und leitete das Institut für Zelluläre und Molekulare Biologie in Bonn. Er ist mittlerweile emeritiert. Volkmann gehört wie Mancuso der Society of Plant Neurobiology an. Sie setzten sich für die Erforschung der pflanzlichen Sinne, der internen wie externen Kommunikation und auch für die Neubewertung der Begriffe der Neurobiologie ein.
ist Studentin der Rechtswissenschaften und Studienassistentin am Institut für Völkerrecht und Internationale Beziehungen der Universität Wien. Am 10. Mai 2021 hielt Sie einen Vortrag darüber, wie wir als Bürger und Bürgerinnen durch unzureichende umweltrechtliche Regulierungen beeinträchtigt werden. Sie argumentierte, dass Grund- und Menschenrechte durch fehlende bzw. eingreifende Regulierungen verletzt sind und sprach über die Maßnahmen, die zum Schutz unserer Umwelt notwendig sind.
ist Agrarbiologe und beschäftigt sich mit ökologischer Landwirtschaft, ähnlichen Agrar- und Ernährungssystemen und deren Einbindung in eine sich stetig wandelnde Gesellschaft. In seinem Vortrag am 20. Mai 2021 referiert er über die Korrespondenzen zwischen Architektur und Landnutzung. Falsche Anbaumethoden und die daraus resultierenden Bodenverluste. Die ohnehin ungerecht verteilte Bodennutzung, sowie die Zusammenhänge zwischen den Systembereichen Architektur, Ernährung und Verkehr. Er sieht die Architektur als geeignetes Mittel die aufkommenden Probleme geeint anzugehen und weißt deren systemischen Einfluss auf.
ist Professor für Theorie, Praxis und Vermittlung von Gegenwartskunst an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Neben seiner Lehrtätigkeit arbeitet er als Kurator, Kunstkritiker und Autor.
In seinem Vortrag am 02.06. beleuchtet Andreas Spiegl die Begriffe der Pflanze und der Natur anhand von verschiedenen literarischen und geschichtlichen Referenzen. Er kommt schließlich über Adorno zu dem Plädoyer, dass Sprache porös und damit gestaltbar sein muss: „Es ist nicht die Frage nicht was, sondern wie man denkt.“ Auch die Architektur soll sich dieser porösen Begriffen und Verständnissen annehmen und den Raum als Metapher lernen zu verstehen.
Wie kann die Intelligenz der Pflanzen zur Transformation der blauen Banane beitragen?
Um uns mit dieser Frage genauer auseinanderzusetzen und daraus Hinweise auf ein zukünftiges Handeln für Architektur und Gesellschaft zu erörtern, haben wir Gäste aus verschiedenen Themenbereichen, wie Theologie/Ethik, der Biologie, der Rechtswissenschaften und des ökologischen Landbaus zu diversen Fragen interviewt.
Beim Diskutieren unserer Leitliteratur und dem Interview mit Herrn Dieter Volkmann, vertiefte sich schnell unser Verständnis für die essenzielle Wichtigkeit der Pflanzen und deren mögliche Vorbildfunktion bei der Ausbildung von Netzwerken, wie es auch die Blaue Banane ist. Dass wir uns an Analogien aus der Systematik der Pflanzen und ihrer Vernetzung orientieren können; Zum Beispiel, dass Singularitäten bzw. Monokulturen auf der einen Seite zerstörerisch und anderseits anfälliger für Krisen sind und deshalb eine besondere Notwendigkeit für die Vernetzung der verschiedenen Disziplinen besteht, Europa heterogen und nicht als „zentrales Gehirn“ sondern als Netzwerk dezentral organisiert ist.
Die Rechtswissenschaftsstudentin Viktoria Pia Ritter informierte uns über die aktuelle juristische Lage in Bezug auf Umwelt- und Menschenrecht, legte Beispielfälle dar und erweiterte das Begreifen der Pflanzen als Lebewesen durch die Erkenntnis Pflanzen als Rechtsobjekte wahrzunehmen.
In ethischer Sicht stellt die blaue Banane gewissermaßen den Gipfelpunkt eines schädlichen Egoismus dar, der sich laut Eberhard Schwarzer als maßgebliche Konstante durch die Menschheitsgeschichte zieht. Ein Anachronismus, der sich gegenläufig zur notwendigen Entwicklung verhält und jegliche Art der Transformation verhindert. Für eine erfolgreiche Transformation ist ein Paradigmenwechsel unausweichlich, eine Rückkehr zu einem humanistischen Grundgedanken. Dafür müsse man den Gedanken der Dualität im Bezug auf das Terrestrische auflösen, also tatsächliche Objektivität zu erreichen, da unsere Wissenschaft und die daraus resultierende Wirklichkeit als Konstruktionen unserer Subjektivität als Mensch zu verstehen sind. Sowohl Kollektiv, jedoch stärker noch das Individuum seien in der Lage dazu, einen entscheidenden Impuls als Beitrag zur Innovation, Transformation und Gestaltung der Zukunft zu leisten.
Durch das Interview mit Herrn Bernhard Freyer, wurden uns erneut der extreme Ressourcenverbrauch unserer Gesellschaft vor Augen geführt, wie auch die damit verbundene radikale Ausbeutung anderer Kontinente zur Stillung unseres Konsumsdurstes. Der als Beispiel diskutierte und aus verschiedenen Aspekten problematische Fleischkonsum, ist ohne eine Reduktion mitverantwortlich für ein Scheitern einer nachhaltigen Transformation der blauen Banane. Die Architektur besitzt durch ihre interdisziplinären Eigenschaften die Möglichkeit, die Problematiken in der Vernetzung systemisch zu lösen.
Schlussfolgernd können wir sagen:
Die Architektur braucht einen Paradigmenwechsel.
Sie sollte alle Lebewesen miteinbeziehen und muss gleichzeitig humanistischer sein.
Die heutige Architektur ist tot,
genauer gesagt ein Schatten ihrer selbst und wird nicht mehr den genwärtigen Ansprüchen gerecht.
Architektur muss in Netzwerken gedacht werden, welche immer kleinteiliger und gleichzeitig immer vernetzter werden.
Das Verhältnis des Kleinen im Großen und die Abhängigkeit des Großen von dem Kleinen muss neu gedacht werden.
von Noah Rulis B.A, Sinem Colak B.A, Carolyn Brändle B.A, Anselm Spieker M.A und Niels Toellner B.A
entstanden in Kooperation mit: